Dellwarzen
Entstehung, Übertragung, Prävention
Was sind Dellwarzen und wie entstehen sie?

Nach der erfolgreichen Infektion vermehren sich die Viren in den Hautzellen und sorgen dafür, dass diese sich schneller teilen als die umliegenden gesunden Zellen. Das führt dazu, dass die infizierten Zellen sich an der Hautoberfläche anhäufen und dort kleine hautfarbene bis gelbliche Knötchen bilden. Diese Knötchen bezeichnet man als Dellwarzen.
Sieht man genau hin, so kann man bei den meisten Warzen eine zentrale Delle erkennen, die den Dellwarzen ihren außergewöhnlichen Namen verleiht. Von der Infektion bis zur Ausbildung der eigentlichen Dellwarze können mehrere Wochen oder sogar Monate vergehen.
- Dellwarzen sind eine Viruserkrankung der obersten Hautschicht (Epidermis) ausgelöst durch Mollusca-contagiosa-Viren
- Von der Infektion bis zur Ausbildung der Dellwarzen können Wochen oder sogar Monate vergehen
Wie werden Dellwarzen übertragen?
Für eine erfolgreiche Infektion müssen Mollusca-contagiosa-Viren in direkten Kontakt mit der Haut einer Person kommen. Hierzu haben die Viren eine geschickte Strategie entwickelt: Drückt oder kratzt man an einer vorhandenen Dellwarze, so entleert diese ein käsiges Sekret, das eine große Anzahl von neu gebildeten Viren enthält.
Verteilt man die breiige Masse an andere Körperstellen, so können hier weitere Warzen entstehen. Dellwarzen gelten daher als hochansteckend und werden sehr leicht über direkten Körperkontakt auf andere Mitmenschen übertragen. Bei Kindern kommt der direkte Körperkontakt hauptsächlich beim gemeinsamen Spielen zustande, während bei Erwachsenen der Geschlechtsverkehr als Hauptübertragungsweg gilt.
Neben dem direkten Kontakt können Dellwarzen auch indirekt übertragen werden, denn das virushaltige Sekret kann auch an Gegenständen haften und dort für einige Zeit infektiös bleiben. Vor allem gemeinsam genutzte Gegenstände (z. B. Spielzeug, Handtücher) sind häufig an der indirekten Übertragung der Viren beteiligt.

- Dellwarzen sind hochansteckend
- Eine Übertragung erfolgt durch direkten Körperkontakt und indirekt über kontaminierte Gegenstände
Wer kann Dellwarzen bekommen?
Sowohl Kinder als auch Erwachsene können von Dellwarzen betroffen sein, besonders häufig findet man sie jedoch bei Kindern. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem oft noch nicht vollständig ausgebildet und noch nicht mit Mollusca-contagiosa-Viren in Kontakt gekommen ist. Bei einer Infektion dauert es daher eine Zeit, bis das Immunsystem die Viren erkennt und zum Gegenschlag ausholen kann – genug Zeit für die Viren, sich zu vermehren und Dellwarzen auszubilden.
Neben Kindern sind auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen häufig von Dellwarzen betroffen. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Patienten mit Neurodermitis (atopischer Dermatitis), deren vorgeschädigte Haut eine Ansteckung mit Mollusca-contagiosa-Viren begünstigt. Auch Patienten mit einem (angeborenen) Immundefekt haben häufig Dellwarzen, da ihr Immunsystem in der Regel keine vollständige Antwort gegen die Viren ausbilden kann.
- Dellwarzen können prinzipiell in jeder Altersgruppe auftreten
- Risikopatienten mit Neurodermitis oder Immundefekten sind besonders häufig betroffen
Muss ich oder mein Kind bei Dellwarzen zum Arzt?

Eine häufig genutzte Therapieform ist die sogenannte Kürettage, bei der die Dellwarzen vom Arzt unter örtlicher Betäubung mit einem scharfen Löffel entfernt werden. Doch auch für die einfache Behandlung zu Hause steht mit InfectoDell® ein rezeptfreies Produkt zur Verfügung, welches Sie in der Apotheke erwerben können. AusführlicheInformationen , wann Dellwarzen entfernt werden sollten und welche Behandlungen zur Verfügung stehen, finden Sie hier.
- Die Diagnose einer Dellwarzen-Infektion erfolgt in der Regel durch Ihren Haut- oder Hausarzt
- Ihr Arzt kann Sie bei der Auswahl einer geeigneten Therapie unterstützen
Was sind typische Symptome bei Dellwarzen?

Je nach Ausprägung der Erkrankung finden sich an den betroffenen Hautstellen nur einzelne Dellwarzen, typischerweise sind es aber zwischen 10 und 20. Bei einem ausgedehnten Befall kann auch eine deutlich höhere Anzahl beobachtet werden. Problematisch können bei Dellwarzen sogenannte „Sekundärinfektionen“ sein, bei denen Bakterien die gereizten und aufgekratzten Bereiche um die Dellwarzen herum besiedeln.
Bei Kindern treten Dellwarzen typischerweise im Gesicht, am Hals, im Axelbereich oder an den Extremitäten (Arme/Beine/Hände) auf. Da bei Erwachsenen eine Übertragung primär über sexuellen Kontakt stattfindet, finden sich Dellwarzen bei ihnen eher im Genitalbereich und am Unterbauch.
- Dellwarzen werden meist nicht von weiteren Symptomen begleitet, gelegentlich kommt es zu Juckreiz
- Die betroffenen Hautstellen unterscheiden sich bei Kindern und Erwachsenen aufgrund der Art der Übertragung
Kann man sich oder andere vor Dellwarzen schützen?

Im Folgenden haben wir die wichtigsten Hygienemaßnahmen für Sie zusammengestellt:
- Vermeiden Sie direkten Hautkontakt mit Personen, die an Dellwarzen erkrankt sind
- Kratzen Sie nicht an Dellwarzen, nutzen Sie gegebenenfalls juckreizstillende Cremes
- Decken Sie Dellwarzen mit einem Pflaster ab, um das Infektionsrisiko durch Berühren oder Kratzen zu senken
- Waschen Sie sich nach dem Berühren von Dellwarzen gründlich die Hände
- Cremen Sie trockene Haut regelmäßig ein, um eine intakte Hautbarriere zu gewährleisten
- Ist eines Ihrer Kinder mit Dellwarzen infiziert, so sollte dies separat von seinen Geschwistern gebadet werden
- Teilen Sie keine potentiell kontaminierten Gegenstände (zum Beispiel Spielzeug, Kleidung, Hygieneartikel) mit anderen
- Verzichten Sie bei einer ausgeprägten Dellwarzen-Infektion auf einen Schwimmbadbesuch
Quellen
1. Abeck D, Abeck D. Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Springer; 2015.
2. Höger PH. Kinderdermatologie: Differenzialdiagnostik und Therapie bei Kindern und Jugendlichen; mit 272 Tabellen: Schattauer Verlag; 2007.
3. Chen X, Anstey AV, Bugert JJ. Molluscum contagiosum virus infection. The lancet infectious diseases. 2013;13(10):877–88.
4. Smith KJ, Skelton H. Molluscum contagiosum. American journal of clinical dermatology. 2002;3(8):535–45.
5. CDC – Centers for Disease Control and Prevention – Molluscum Contagiosum. https://www.cdc.gov/poxvirus/molluscum-contagiosum/index.html